821 Millionen Gründe, warum Bootcamp-Teams den Welthunger beenden werden
Vom 11. bis 15. Februar treffen sich in München Teams aus aller Welt, um an ihren Projekten gegen Hunger zu arbeiten.
821 Millionen. So viele Menschen gehen jeden Tag hungrig zu Bett. So viele Menschen könnten von den #ZeroHunger-Lösungen des nächsten UN World Food Programme (WFP) Innovation Bootcamps profitieren. Aus hunderten Bewerber-Teams wurden zehn für das nächste Bootcamp in München ausgewählt.
Dort arbeiten sie fünf Tage lang intensiv an ihren Ideen, bekommen Hilfe von Mentoren, entwickeln Lösungen, verfeinern Projektpläne und versetzen sich in Herausforderungen vor Ort. Gemeinsam mit dem Google Developers Launchpad stellt das Team des WFP Innovation Accelerators den Teilnehmern verschiedene Innovationstechniken vor — etwa nutzerorientieres Design und Lean Startup-Methoden.
Seit der Eröffnung des WFP Innovation Accelerators 2016 setzten mehr als 30 Teams ihre Konzepte um, erhielten finanzielle und praktische Unterstützung sowie Zugang zum globalen WFP-Netzwerk.
Bei der WFP Innovation Pitch Night am 15. Februar in München präsentieren die aktuellen Teams ihre Lösungen Investoren, Partnern und Experten der humanitären und Entwicklungs-Hilfe. Zur Anmeldung für die Pitch Night geht es hier. Die Anmeldung ist kostenlos, die Plätze sind jedoch begrenzt.
Für alle, die es nicht zur Pitch Night schaffen, stellen wir hier die teilnehmenden Teams vor:
Bolaven
Bolaven ist ein Modell für die Vermietung von Lagerbehältern, welche die Keim-Rate von Reis-Samen verbessern. Es nutzt die Blockchain-Technologie und das „Internet der Dinge“. Das Team von Bolaven wird bereits vom WFP-Landesbüro Laos unterstützt.
Biometrie — “Leave No One Behind”
Der Einsatz von Biometrie hilft dem SCOPE CODA-Team von WFP sicherzustellen, dass die richtige Person, die Hilfe erhält, die sie benötigt. Gegenüber bestehenden und oft kostspieligen Systemen zur Identifizierung, zielt diese Innovation darauf ab, eine biometrische Lösung zu finden, die nicht in die Privatsphäre eingreift und gleichzeitig eine höhere Genauigkeit und Flexibilität bietet. Das Projekt ist eine Kooperation der Abteilungen für Ernährung und Technologie der WFP-Zentrale in Rom mit Element.
Circular Supply Chain
Circular Supply Chain verbindet Produzenten direkt mit dem Verbraucher und nutzt dabei Biometrie und die Blockchain-Technologie. Das Ziel: Vollständige Transparenz durch die gesamte Lieferkette und der direkte Kontakt zum Produzenten für Konsumenten. Die Innovation wurde von der Unternehmensberatung Accenture eingereicht.
Hello Tractor
Hello Tractor ist ein Sharing-Service für Traktoren, der es Landwirten ermöglicht, kostengünstige Traktoren zu leihen, während dem Eigentümer durch virtuelle Tracking- und Kontrollmechanismen mehr Sicherheit geboten wird. Das Projekt funktioniert bereits in Nigeria. Hello Tractor arbeitet nun daran, die Idee auszubauen und zu verfeinern.
Numer8
Laut der Food and Agriculture Organization (FAO) sind 25 Prozent der weltweiten Fischbestände entweder überfischt oder erschöpft. Eine alarmierende Zahl angesichts der 1,5 Milliarden Menschen, die von der Fischerei abhängig sind. Numer8 kann an Hand von Satelliten-Bilder den idealen Ort und Zeitpunkt für Fischfang ermittelt und so Fischergemeinden helfen. Zudem bietet die Anwendung Wettervorhersagen an und weist auf potenzielle Gefahren und zu vermeidende Zonen hin.
SIIPE: Satellitenindex-Versicherung für Hirten in Äthiopien
In der äthiopischen Somali-Region erschweren die Auswirkungen des Klimawandels — vor allem Dürren — die Lebensbedingungen von Dörfern, die von der Viehzucht leben. SIIPE kombiniert mobile und Satelliten-Technologie mit Mikrofinanzierungen, um ihnen zu helfen. Anders als herkömmliche Tierversicherungen, die auf den Ersatz des Tieres setzten, fokussiert sich SIIPE auf dessen frühzeitigen Schutz. Diese Innovation wurde vom WFP-Landesbüro Äthiopien eingereicht.
Pesitho ECOCA
Etwa ein Viertel der Weltbevölkerung muss auf Holz zum Kochen zurückgreifen. Das verursacht nicht nur Umwelt-, sondern auch massive Gesundheitsprobleme durch die Luftverschmutzung in den Innenräumen. ECOCA ist ein kompakter, leichter und in sich geschlossener Solarkocher. ECOCA ist ein Kooperationsprodukt des dänischen Sozial-Unternehmen Pesitho und der dänischen Caritas.
Nepal Crop Monitor
Traditionell werden Daten von Nutzpflanzen und Ernten manuell erfasst. Das trägt dazu bei, dass Datensätze teuer, ungenau und oft um Monate veraltet sind. Das ist eine Herausforderung, wenn es darum geht, die Ernährung von Gemeinden zu sichern. Teams von WFP Nepal und SurveyAuto arbeiten gemeinsam an einer digitalen Plattform, um Nutzpflanzen automatisch zu klassifizieren und wöchentliche Vorhersagen der Ernte-Erträge zu erstellen.
NutriFami Indien
Schulmahlzeiten versorgen Kinder mit gesunder Nahrung, die sie zum Lernen brauchen. In den Schulkantinen erfüllen Köche jedoch nicht immer die notwendigen WFP-Qualitäts- und Sicherheitsstandards, da ihnen die richtige Ausbildung fehlt. WFP hat daher Köche ausgebildet, die insgesamt rund 127.000 Schulkinder versorgen. Nutrifami entwickelt nun eine E-Learning App, die die Köche spielerisch weiterbildet. Die Anwendung funktioniert ganz ohne Text, da viele der potenziellen Nutzer Analphabeten sind.
ALIA: Automated Livelihoods Information Assistant
Mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) hilft die Anwendung WFP-Mitarbeitern Aktionspläne für den Katastrophenschutz zu erstellen zu, um so die Widerstandsfähigkeit der lokalen Bevölkerung vor und nach Notfällen zu stärken. Die Innovation wurde vom WFP-Landesbüro der Philippinen eingereicht.
Auf Twitter (@WFPInnovation) können Sie vom 11. bis 15. Februar den Fortschritten der einzelnen Projekte im Bootcamp des WFP Innovation Accelerators folgen.
Weitere Informationen finden Sie unter innovation.wfp.org oder per E-Mail via global.innovation@wfp.org.
